"funktionierender" Star Wars Blaster

"funktionierender" Star Wars Blaster

Animatronic Movie Props

Bei Star Wars Sammlern und Cosplayern sind Lichtschwerter mittlerweile weit verbreitet. Neben den üblichen Spielzeugen von Hasbro und Co. gibt es viele ziemlich echt wirkende, hoch professionell verarbeitete Versionen. Doch nicht jeder Star-Wars-Cosplayer verkleidet sich als Jedi und verwendet Lichtschwerter .Viele stellen auch Sturmtruppler, Kopfgeldjäger oder andere Charaktere dar. Neben Messern und teilweise auch recht exotischen Dingen werden dort dann meistens Blaster als Waffe eingesetzt. Aktuell arbeite ich an einem animatronischen Nix von Star Wars Outlaws, der dann später einmal auf meiner Schulter sitzen soll. Als passendes Cosplay bietet sich da ja ein Gesetzloser á la Kay Vess an, die im Videospiel den Nix als Sidekick an ihrer Seite hat. Was bietet sich als Waffe also besser an, als ein Blaster? Dann also los 😀

3D-Druck-Dateien für den Blaster

Ich bin kein guter 3D-Designer. Daher habe ich bei meinen letzten Projekten wie dem animatronischen Grogu und PIP Droiden die 3D-Modelle gekauft und angepasst. Auch für den Blaster von Key Vess, eine "VM-19 heavy blaster pistol", kann man solche 3D-Druck-Dateien bereits für etwa 10 Euro bekommen. Meine habe ich bei 3d-mon.com gekauft.

3D-Druck Dateien für den Blaster

Bei einem ersten Testdruck fiel dann direkt auf, dass der Griff des Modells unnatürlich groß gestaltet war und man ihn kaum umgreifen kann. Daher habe ich seine Länge auf 85% verkleinert. Da die ursprünglichen Dateien für einen statischen Blaster gedacht sind, musste ich entsprechende Anpassungen vornehmen, um die Elektronik und anderen Komponenten unterzubringen.

Alle Teile ausgedruckt und teilweise bereits bemalt

Die Elektronik

Als Basis für die Elektronik habe ich mich für einen ESP32 entschieden, der zusammen mit weiteren Komponenten auf einer Platine im Griff des Blasters untergebracht ist. Dazu zählen fünf Mosfet Transistoren, um die LEDs für das Mündungsfeuer, die Luftpumpe, den Ventilator, den Vape-Coil und den Ziel-Laser zu steuern.

Testaufbau der Eleketronik

Da es im Griff dann doch etwas eng war, musste ich bei der Platine etwas herumprobieren, um alle Komponenten unterzubringen. Die erste Version sah durch der mehrfache Umbauen am Ende doch etwas wild aus, daher habe ich die Platine noch einmal neu gebaut.

Zwei Generationen Blaster-Platine

Zwei Generationen Blaster-Platine

Das "holografische" Display

Der originale Blaster aus "Star Wars Outlaws" ist eher robust gestaltet und verfügt über kein Display. Da ich aber ein Fan von solchen Gimmicks bin, habe ich ein kleines OLED-Display in den Blaster integriert, das verschiedene Informationen anzeigen kann. Ich hatte hier noch ein transparentes OLED-Display von einem anderen Projekt übrig, das ich hierfür verwenden konnte. Da ich festgestellt habe, dass viele Leute transparente Displays mittlerweile (fälschlicherweise) als holografisch bezeichnen, habe ich mich entschieden, das Display auch als "holografisches Display" zu bezeichnen 😉.

holografisches Display

holografisches Display

Die Ladespule

Im Spiel verfügt der Blaster hinten über eine Art Kupferspule. In meiner Version habe diese als transparenten, 3D-gedruckten Zylinder umgesetzt, den ich von außen streifenweise mit Kupferfarbe bemalt habe. Zusätzlich sind 8 RGB-LEDs verbaut, die nacheinander so eingeschaltet werden. Dadurch sieht es aus, als würde die Spule langsam aufgeladen.

Die beleuchtete Ladespule

Der Rauchgenerator

Die spannendste Komponente ist sicherlich der Rauchgenerator. Hierfür habe ich einen Vape-Coil verwendet, der in eine 3D-gedruckte Halterung gesteckt wird und per Magnet festgehalten wird. Über zwei Federkontakte wird der Coil mit Strom versorgt.

3d-gedruckter Adapter für die Vape-Coily

Der Coil wird mit einem speziellen Liquid befüllt, das beim Erhitzen verdampft und Rauch erzeugt. Beim echten "Dampfen" muss man dazu am Mundstück saugen, sonst passiert nichts. Daher befindet sich an der Halterung noch eine kleine Membran-Luftpumpe, die von unten Luft durch den Coil pustet, wodurch oben dann Rauch austritt.

3d-gedruckter Adapter für die Vape-Coily

Durch einen kleinen Ventilator wird der Rauch dann noch einmal beschleunigt und vorn aus dem Lauf herauf geblasen.

Hochleistungs-LED für das Mündungsfeuer

Ganz vorn im Lauf ist eine 3-Watt-LED verbaut, die das Mündungsfeuer simuliert.

Die 3-watt LED zusammen mit Leistungswiderstand und Pogo-Pin Federkontakten

Durch den austretenden Rauch bekommt das Feuer tatsächliches Volumen, so dass man es auch von der Seite gut sehen kann, selbst wenn man gar nicht direkt auf die LED schaut.

Mündungsfeuer

Das Vorderteil des Laufes muss abgenommen werden können, um die Flüssigkeit im Coil aufzufüllen. Daher bot es sich an, gleich mehrere Varianten mit unterschiedlichen LED Farben anzufertigen. Aktuell kann man zwischen rot und blau wählen.

Präsentations-Ständer

Da der Blaster ja auch mal ausgestellt werden soll, habe ich einen Ständer aus lasergeschnittenen und 3D-gedruckten Teilen gebaut. Der Blaster wird einfach in den Ständer gesteckt:

Präsentations-Ständer

Bonus: Ein abschießbares Ziel

Nachdem der Blaster nun einige visuelle Effekte hat, wollte ich noch einen eher physischen Effekt hinzufügen. Die Idee war, (zuvor) ein Zielobjekt an einer Stelle im Raum zu platzieren und dann mit dem Blaster darauf zu schießen. Das Zielobjekt sollte dann durch einen Treffer umfallen. Als Gehäuse habe ich den 3D gedruckten Star Wars Storage Cylinder von AxeKando auf Thingiverse verwendet. Um das Ziel umzustoßen, habe ich einen Stellmotor aus einer Auto-Zentralverriegelung verwendet, den es bereits für 10 Euro als Ersatzteil bekommt. Im Storage Cylinder steckt auch ein ESP32, der vom Blaster per WLAN das Signal zum Umfallen erhält.

Blaster mit Zielobjekt

Blaster mit Zielobjekt